Mittwoch, 13. Februar 2008

Heinzelmännchen und Mainzelmännchen

Hier ist die Sage der Heinzelmännchen zu Köln


Die Heinzelmännchen von Köln
Die Heinzelmännchen sind der Sage nach Kölner Hausgeister. Sie verrichten nachts, wenn die Bürger schlafen, deren Arbeit. Werden sie dabei jedoch beobachtet, verschwinden sie für immer. Die Sage erscheint 1826 erstmals schriftlich in einem Werk des Kölner Schriftstellers Ernst Weyden (1805-1869).
Populär geworden ist sie in der Gedichtfassung von 1848 des Malers und Dichters August Kopisch (1799-1853. Informationen zu diesem Dichter gibt es hier ):


Wie war zu Cölln es doch vordem
mit Heinzelmännchen so bequem!
Denn war man faul, ... man legte sich
hin auf die Bank und pflegte sich.

Da kamen bei Nacht, eh' man's gedacht,
die Männlein und schwärmten
und klappten und lärmten
und rupften und zupften
und hüpften und trabten
und putzten und schabten -und eh ein Faulpelz noch erwacht,
war all sein Tagwerk ... bereits gemacht!...
Die Zimmerleute streckten sich

Hin auf die Spän' und reckten sich.
Indessen kam die Geisterschar
Und sah was da zu zimmern war.
Nahm Meißel und BeilUnd die Säg' in Eil;

Und sägten und stachen
Und hieben und brachen,Berappten
Und kappten,Visierten wie Falken
Und setzten die Balken...

Eh sich's der Zimmermann versah...

Klapp, stand das ganze Haus... schon fertig da!
Beim Bäckermeister war nicht Not,

Die Heinzelmännchen backten Brot.
Die faulen Burschen legten sich,
Die Heinzelmännchen regten sich -
Und ächzten daher
Mit den Säcken schwer!
Und kneteten tüchtig
Und wogen es richtig,
Und hobenUnd schoben,
Und fegten und backten
Und klopften und hackten.

Die Burschen schnarchten noch im Chor:

Da rückte schon das Brot,... das neue, vor!
Beim Fleischer ging es just so zu:

Gesell und Bursche lag in Ruh.
Indessen kamen die Männlein her
Und hackten das Schwein die Kreuz und Quer.

Das ging so geschwind
Wie die Mühl' im Wind!
Die klappten mit Beilen,
Die schnitzten an Speilen,
Die spülten,Die wühlten,
Und mengten und mischten
Und stopften und wischten.

Tat der Gesell die Augen auf,...Wapp!
hing die Wurst da schon im Ausverkauf!
Beim Schenken war es so:

es trank
Der Küfer bis er niedersank,
Am hohlen Fasse schlief er ein,
Die Männlein sorgten um den Wein,

Und schwefelten fein
Alle Fässer ein,
Und rollten und hoben
Mit Winden und Kloben,
Und schwenkten
Und senkten,
Und gossen und panschten
Und mengten und manschten.
Und eh der Küfer noch erwacht,

War schon der Wein geschönt und fein gemacht!
Einst hatt' ein Schneider große Pein:

Der Staatsrock sollte fertig sein;
Warf hin das Zeug und legte sich
Hin auf das Ohr und pflegte sich.

Das schlüpften sie frischIn den Schneidertisch;
Da schnitten und rückten
Und nähten und stickten,
Und faßtenUnd paßten,
Und strichen und guckten
Und zupften und ruckten,
Und eh mein Schneiderlein erwacht:
War Bürgermeisters Rock... bereits gemacht!
Neugierig war des Schneiders Weib,

Und macht sich diesen Zeitvertreib:
Streut Erbsen hin die andre Nacht,

Die Heinzelmännchen kommen sacht:
Eins fähret nun aus,Schlägt hin im Haus,
Die gleiten von Stufen
Und plumpen in Kufen,
Die fallenMit Schallen,
Die lärmen und schreien
Und vermaledeien!
Sie springt hinunter auf den Schall

Mit Licht: husch husch husch husch! - verschwinden all!
O weh! nun sind sie alle fort

Und keines ist mehr hier am Ort!
Man kann nicht mehr wie sonsten ruhn,
Man muß nun alles selber tun!
Ein jeder muß feinSelbst fleißig sein,
Und kratzen und schaben
Und rennen und traben
Und schniegeln
Und biegeln,
Und klopfen und hacken
Und kochen und backen.
Ach, daß es noch wie damals wär!
Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder her!


Es war in der Vergangenheit nicht unumstritten, ob es sich wirklich um eine "alte Kölner Sage", handelt oder diese etwa aus Berlin stammt. Kopisch schrieb Köln "Cölln", was der Vermutung, die Sage stamme gar nicht aus Köln, sondern Berlin recht zu geben schien.
Wir können aber Entwarnung geben:
Bei den Kölner Heimatforschern gilt es inzwischen als erwiesen, daß der Autor mit seinem Gedicht unser Köln im Rheinland gemeint hat. Schließlich wird eine entsprechende Sage schon in dem 1826 von Ernst von Weyden herausgegebenen Werk "Cöln´s Vorzeit - Geschichten, Legenden und Sagen" erwähnt. Die Sage ist damit also bereits Jahre vor Erscheinen des Gedichtes für den Kölner Raum belegt.




Und hier sind die Mainzelmännchen aus dem Fernsehen



Es gab im zweiten deutschen Fernsehen nur um acht Uhr Werbung. Und die Mainzelmännchen kamen zwischen den Spots. Sie haben dann am Schluß guten abend gesagt und das war ein Zeichen, dass die Kinder im Bett sein mussten uns dass das Abendprogramm für Erwachsene begann.